Ob jemand nervenstark oder eher empfindsam ist, hängt von der Persönlichkeit ab. Aber nicht nur: Seelische Widerstandskraft (Resilienz) ist eine Fähigkeit, die sich erlernen und trainieren lässt. Jeder Mensch kann ein Leben lang Verhaltensweisen entwickeln und Erfahrungen sammeln, die stark gegen Stress machen.
Was der Seele guttut und ihr Gleichgewicht festigt, lässt sich aber nicht pauschal sagen. Im Einzelfall können ganz verschiedene innere oder äußere Kräfte helfen, sich innerlich zu wappnen und Herausforderungen besser gewachsen zu sein.
Selbstfürsorge
Die Grundlage für psychische Stabilität und Gesundheit ist ein guter Umgang mit sich selbst. Selbstfürsorge bedeutet, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und sich aktiv darum zu kümmern.
Es gibt viele Wege, sich im Alltag Gutes zu tun und seelische Abwehrkräfte zu mobilisieren. Bewährte Strategien, um mit mehr Energie, Mut und Zuversicht durchs Leben zu gehen, sind zum Beispiel diese:
Gerade bei akutem Stress fällt es oft besonders schwer, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu pflegen. Deshalb ist es wichtig, sich nicht erst um sich zu kümmern, wenn das innere Gleichgewicht bereits auf der Kippe steht.
Sozialer Beistand
Ein äußerer Schutzfaktor, der die seelische Gesundheit ganz maßgeblich stärkt, sind Beziehungen. Sozial eingebundene Menschen erleben seltener Hilflosigkeit und Überforderung als von Einsamkeit Betroffene. Denn die Verbindung zu anderen wirkt wie ein Netz, das Halt gibt.
Soziale Unterstützung kann vieles bedeuten. Andere Menschen können ermutigen, motivieren, Ratschläge erteilen, mit Worten und Taten im Alltag unterstützen, Trost spenden oder auch wichtige Vorbilder sein. Vor allem gibt Zwischenmenschlichkeit das gute Gefühl, nicht allein zu sein. Dafür braucht es nicht unbedingt möglichst viele Kontakte. Es reichen schon ein oder zwei enge Bezugs- und Vertrauenspersonen, um Bindung und Zugehörigkeit zu erleben.
Welche Art von Beziehungen guttut, ist ganz unterschiedlich. Gesellige Menschen empfinden oft vielfältige Kontakte in verschiedenen Lebensbereichen als bereichernd. Andere brauchen vor allem ein inniges Verhältnis zum engsten Umfeld. Eine Rolle kann auch die jeweilige Situation spielen. Es ist zum Beispiel normal, dass psychisch belastete Personen manchmal ein eingeschränktes Bedürfnis nach Gesellschaft oder keine Energie zur Kontaktpflege haben. Umso wichtiger ist, sich in guten Zeiten ein soziales Netzwerk aufzubauen, das emotional stützt und bei Bedarf aktiv auffängt.
Personengruppen, die Rückhalt geben und sozial verstärken, sind beispielsweise die folgenden: