Essstörungen sind ernsthafte Erkrankungen, die unbedingt behandelt werden müssen. Vor allem der Umgang mit dem Essen und das Verhältnis zum eigenen Körper sind dabei gestört. Es gibt verschiedene Formen: die Magersucht, die Bulimie und die Binge-Eating-Störung. Viele Essstörungen treten nicht in Reinform auf. Wenn eine Mischung aus verschiedenen Formen besteht oder nicht alle typischen Merkmale vorliegen, spricht man von einer „Mischform“ oder einer „nicht näher bezeichneten Fütter- und Essstörung“.
Nicht jede Person, die beim Essen ab und zu über die Stränge schlägt, ist ernsthaft krank. Und nicht jede, die durch eine Diät viel abgenommen hat, ist magersüchtig. Solche Verhaltensweisen können aber, wenn andere Faktoren hinzukommen, der Beginn einer Essstörung sein. Der Übergang von einem auffälligen zu einem krankhaften Essverhalten ist oft schleichend.
„Zunächst begann es mit einer Diät, als ich 13 war. Ich hatte mich in meinem Körper immer schon unwohl gefühlt. Ich nahm sehr stark ab und konnte das Abnehmen nicht mehr steuern. Meine Eltern haben dann klare Vorgaben gemacht, wie ich essen soll. Ich habe rasch wieder zugenommen, aber das Gefühl für Hunger und Sättigung völlig verloren. Ich konnte mit dem Essen nicht mehr aufhören und habe aus Angst vor weiterer Gewichtszunahme angefangen zu Erbrechen.“
Was sind Essstörungen NICHT?
Essstörungen sind:
- kein Lifestyle,
- keine Phase, die von selbst vorübergeht,
- nichts, worauf man stolz sein sollte,
- nichts, wofür man sich schämen muss,
- nichts, das man alleine bewältigen kann.
„Als ich am tiefsten in der Krankheit drin war, hatte ich auch keine Kontrolle mehr, denn die Essstörung hatte mein Gewicht und auch mich selbst unter Kontrolle.“