Autismus
Der Begriff „Autismus“ wird heute durch „Autismus-Spektrum-Störungen“ ersetzt. Denn es handelt sich um eine Reihe von Entwicklungsstörungen unterschiedlicher Ausprägungen und Schweregrade. Dazu zählen zum Beispiel der frühkindliche Autismus und das Asperger-Syndrom.
Autismus-Spektrum-Erkrankungen beruhen auf einer beeinträchtigten Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung im Gehirn. Betroffene zeigen ein geringes Interesse an sozialen Kontakten sowie ein vermindertes Verständnis für zwischenmenschliche Situationen. Zudem können sprachliche Besonderheiten und Einschränkungen vorliegen.
Etwa 1 Prozent der Bevölkerung ist von einer autistischen Störung betroffen, Jungen bzw. Männer drei- bis viermal häufiger als Mädchen bzw. Frauen.
Bei Menschen mit einer Essstörung ist diese Begleiterkrankung (Komorbidität) vergleichsweise häufig zu beobachten. Im Kindes- und Jugendalter zeigen bis zu 10 Prozent der Patientinnen und Patienten autistische Züge oder leiden an einer Autismus-Spektrum-Störung. Bei Erwachsenen sind es bis zu 30 Prozent. Vor allem scheinen Menschen mit einer Magersucht betroffen zu sein.
Eine begleitende Autismus-Spektrum-Störung kann den Verlauf einer Essstörung beeinflussen. Sie muss bei der Therapie daher immer berücksichtigt und mitbehandelt werden.