direkt zum Hauptinhalt springen

Wie häufig sind Essstörungen?

Zu den Social Media Links
Bild mit einer Gruppe von jungen Menschen - Wie häufig sind Essstörungen?

Wie häufig
sind Essstörungen?

Häufigkeit

Von den drei Erkrankungsformen der Essstörung ist die Binge-Eating-Störung die häufigste, gefolgt von der Bulimie. Die bekannteste Form, die Magersucht, tritt am seltensten auf. 

Von 1.000 Mädchen und Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens durchschnittlich etwa

  • 28 an einer Binge-Eating-Störung, 
  • 19 an Bulimie und 
  • 14 an Magersucht. 

Jungen und Männer sind deutlich weniger betroffen: Von 1.000 erkranken im Laufe ihres Lebens durchschnittlich etwa

  • 10 an einer Binge-Eating-Störung, 
  • 6 an Bulimie und 
  • 2 an Magersucht. 

 

Mischformen, also Formen der Essstörung, die nicht exakt die Diagnosekriterien von Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating-Störung erfüllen, treten mindestens so häufig auf wie die „Reinformen“ der Erkrankung. 

Diese Zahlen haben Wissenschaftler aus einer Fülle internationaler Studien errechnet. Vergleichbare Angaben speziell zur Häufigkeit in Deutschland gibt es bislang nicht.
 

Häufigkeit von Essstörungen und Corona

Seit Beginn der Corona-Pandemie sehen Expertinnen und Experten in ihrer Praxis, vor allem aber auch in den Kliniken, eine Zunahme von Essstörungen. Außerdem trat bei vielen Betroffenen, die in der Vergangenheit eine Essstörung hatten, während der Pandemie ein Rückfall auf.

Unterschiedliche Angaben zur Häufigkeit

Angaben zur Häufigkeit (Prävalenz) von Essstörungen, wie sie in einzelnen Studien ermittelt werden, sind oft sehr unterschiedlich.

Dies liegt unter anderem daran, dass häufig verschiedene Bezugsgrößen verwendet werden. Die Angaben beziehen sich zum Beispiel auf die Anzahl aller Frauen oder der Personen zwischen 15 und 20 Jahren oder zwischen 10 und 25 Jahren. Auch der betrachtete Zeitraum ist verschieden: Manche Untersuchungen beziehen zum Beispiel Daten über die gesamte Lebenszeit der Personen ein, andere nur die eines Jahres.

Ein weiterer Grund für die Abweichungen liegt darin, dass zum Teil unterschiedliche Diagnosekriterien verwendet wurden.

 

In welchem Alter treten Essstörungen auf?

  • An Essstörungen erkranken meist junge Menschen.
  • Die Magersucht hat ihren Beginn vor allem im frühen Jugendalter bzw. während der Pubertät, aber auch im jungen Erwachsenenalter.
  • Bulimie und vor allem Binge-Eating-Störung beginnen meist etwas später als die Magersucht, also vorwiegend im späteren Jugendalter und jungen Erwachsenenalter.
  • Menschen können auch im mittleren und höheren Lebensalter an einer Essstörung erkranken.